Seminar digitale Fotografie
Einleitung
Nach aktuellen Erhebungen steht fest:
fast alle Besitzer von normalen Kleinbildkameras verwenden nun auch eine
Digitalkamera, man kommt also kaum mehr am digitalen Fotografieren vorbei.
Mittlerweile sind auch die Preise für
Digitalkameras und die angebotene Qualität, namentlich die Auflösung
der Bilder, denen analoger Kameras ebenbürtig, wenn nicht überlegen.
Aus diesen Gründen erwarten wir nicht
nur ein anhaltend reges Kaufinteresse an digitalen Fotokameras, sondern
auch einen erheblichen Bedarf an Schulungen an Bildbearbeitungsprogrammen
für die Verwendung am eigenen PC, der ja hierzulnde in fast jedem
Arbeitszimmer steht.
Unser Kurskonzept:
Wir geben unseren Kursteilnehmern ein
prämiertes, effektives Bildverarbeitungsprogramm (Gimp 2.0)
und dazu eine fundierte Anleitung der wichtigsten Bildbearbeitungsfunktionen
an praktischen Beispielen an die Hand. Zum Ende unseres Kurses nimmt man
sowohl ein Werkzeug zur Bildbearbeitung als auch die Fähigkeit damit
umzugehen mit nach Hause.
Unser Kurskonzept berücksichtigt
vornehmlich grundlegende Anforderungen des dokumentatorischen Fotografierens.
Zum Erlernen der wichtigsten Massnahmen zur Bearbeitung und Veränderung
reicht die Beschäftigung mit Malprogrammen, die schon Teil des Betriebssystems
sind, eben nicht aus. Auch sind die Ausstattungen des Digitalfotokameras
von Herstellerseite oft mager und sehr unterschiedlich. Andererseits sind
aber die Anschaffungskosten eines professionellen Bildbearbeitungsprogramms
oft eine Hürde für den Anfänger, vorallem, wenn noch nicht
abgeschätzt werden kann, was man wirklich braucht und was nicht.
Wenn Sie nun das nachfolgende, kurze Kompendium
zur Technik gelesen und verstanden haben, sind Sie geradezu prädestiniert
für unseren Kurs. Wir wollen dort ohne lange Vorbemerkungen
vornehmlich praktisch arbeiten, um den Kursteilnehmern möglichst viele
Handgriffe an der Fototechnik und der Software zu vermitteln, Theorie kann
man schliesslich später nachlesen.
Und - bitte, bringen Sie zum Kurs -fals
vorhanden- Ihre Kamera mit.!
Analyse der eigenen Bedürfnisse:
Eine wichtige Frage an einen Fotografen
ist, festzustellen, was die eigenen Anforderungen sind:
Zur Auswahl der richtigen Kamera stellt
sich die Frage:
- was will ich fotografieren und
- wo will ich fotografieren
Es gibt dazu keine universelle Kamera
für alle Lebenslagen, man muss zur richtigen Auswahl seiner Kamera
Schwerpunkte setzen, obwohl moderne Kameras schon sehr vielseitig sind.
Zu anfangs tut man gut daran, "einfach" anzufangen.
Benötige ich den Makromodus, wie
nah will ich an mein Objekt, brauche ich ein besondeses Blitzgerät,
vielleicht einen Ringblitz, reicht der integrierte Blitz in der Kamera,
brauche ich ein Stativ, wieviele Bilder will ich fotografieren (Kapazität
der Bildkarte), welche Funktionszeit der Kamera ist nötig (Kapazität
der Akkus), usw.
Ein ähnlicher Fragenkatalog ergibt
sich prinzipiell auch bei der Auswahl der geeigneten Bildbearbeitungssoftware.
Welche Möglichkeiten der Bildbearbeitung sind erforderlich? - Meist
versucht der Besitzer einer neuen Digital-Fotokamera sich mit dem mitgelieferten
Softwarepaket des Kameraherstellers zurechtzufinden und stösst bald
an deren Grenzen und oft auch auf die Grenzen der Gebrauchsanweisung der
Software.
Technische Begriffe kurz erklärt
Grundlagen Technik : Kamera
I.
Kamerafunktionen in Gegenüberstellung
Analogkamera
sie benötigt: einen Film für
36 Bilder, S/W oder Farbe, Negativ oder Dia
einige Filme in Reserve
eine Batterie (für Belichtungsmessung
und Verschluss)
Batterien für den Blitz
Digitalkamera
sie benötigt einen voll geladenen
Akku für alle Funktionen s.o.
einen geladenen Akku in Reserve (nochmals
60-90min Funktionszeit)
einen Filmchip mit ausreichend grosser
Speicherkapazität
(128MB fasst mehrere Hundert Fotos, je
nach Auflösungsqualität).
Kameratypen
Kompaktkamera / Spiegelreflexkamera :
der Unterschied
Bei einer Kompaktkamera sieht der
Fotograf sein Fotoobjekt durch den Sucher, blickt so zu sagen neben dem
Objektiv vorbei durch ein einfaches optisches Linsensystem ohne das Bild
seines Fotoobjektes genau beurteilen zu können.
Bei der Spiegelreflexkamera sieht
der Fotograf sein Fotoobjekt durch den Sucher, sein Bild entspricht dabei
exakt dem Bild, durch das Objektiv der Kamera gesehen, das durch einen
kleinen Spiegel in den Sucher gespiegelt wird, daher der Name.
Als Besonderheit bei Digitalkameras
existiert dort neben dem Sucher ein LCD-Monitor auf der Kamerarückseite,
der anzeigt, was das Objektiv der Kamera sieht, ähnlich einer SLR
Kamera.
Elemente einer Kamera
Die nachfolgenden Begriffe bezeichen wichtige
funktionelle Elemente einer Kamera und sind unabhänig von Modell und
Typ bei jeder Kamera zu finden:
Gehäuse mit Batteriefach, Filmfach,
Auslöser:
das Kameragehäuse sollte gut in der
Hand liegen, Gehäuse aus Metall sind meist robuster, aber schwerer,
bei jeder Kamera findet sich oben rechts der Auslöser und meist unten
eine kleine Klappe zum Einsetzten der Batterien/Akkus und eine Klappe zum
Einsetzen und Wechseln des Films/Film-Chip, wenn dieser voll ist
Objektiv fest / wechselbar
fest in der Kamera eingebaute Objektive
sind meist gut auf die Kameratechnik abgestimmt, aber
begrenzt in ihren Möglichkeiten, manche Kamerahersteller bieten zusätzliche
Aufsatzlinsen zur Erweiterung der optischen Funktionen an
wechselbare Objektive finden sich bei
SLR / Spiegelreflex-Kameras. Es gibt eine sehr umfangreiche Auswahl verschiedenster
Objektive für fast jeden Bedarf von einer Vielzahl von Herstellern,
nicht nur vom Kamerahersteller.
Festbrennweite / Zoom optisch /
digital
einfache Kameras besitzen ein Objektiv
mit einer festen Brennweite ohne Zoom, z.B mit 35mm.
Wenn die Brennweite des Objektivs verändert
werden kann, nennt man dies optisches Zoom. Dadurch lässt sich der
Bildausschnitt des Fotomotivs stufenlos weiter oder enger fassen, meist
durch eine Drehbewegung am Objektiv (SRL Kameras) oder eine Zoomtaste auf
der Rückseite der Kamera.
Beim digitalen Zoom schneidet die Elektronik
der Kamera den Bildrand beliebig ab, die Bildauflösung und damit die
Qualität wird dabei reduziert.
Blende
die Blende eines Objektivs ist vergleichbar
mit der Pupille des Auges. Bei viel Licht ist die Blendenöffnung klein,
bei wenig Licht gross. Typische Zahlenwerte für Blenden sind 1,4 2,0
2,8 4,0 5,6 8 11 16 22 32. Die Blenenwerte
sind reziprok, kleiner Blendenwert entspricht grosser Öffnung. Jeder
Schritt entspricht einer Halbierung der Lichtmenge, die durch die Blende
fällt.
Tiefenschärfe
Die Wahl der Blende beeinflusst ganz entscheiend
den Bereich des Fotos, in dem Gegenstände scharf abgebildet werden.
Diese so genannte Tiefenschärfe wird gesteuert durch die Grösse
der Bendenöffnung. Kleine Blendenöffnung, also grosser
Blendenwert, ergibt grosse Tiefenschärfe.Bei wenig Licht und weit
offener Blende ergibt sich eine geringe Tiefenschärfe.
Verschluss(zeit)
Ein Foto ist ja immer eine Momentaufnahme
des Augenblicks. Dieser Augenblick wird festgehalten durch einen kurzen
Lichteinfall auf den Film oder den Fotochip der Kamera. Die Dauer des Lichteinfalls
steuert der Verschluss. Typische Verschlusszeiten sind:
Verschlusszeiten B 1/2sec 1/8sec 1/60sec
1/125sec 1/1000sec
Doppelte Zeitdauer ergibt doppelte Lichmenge.
Je länger der Verschluss offen bleibt, um so mehr Licht kann den Film
belichten, umso heller wird das Foto.
Je länger der Verschluss offen bleibt,
um so mehr besteht aber die Gefahr, dass das Foto verwackelt.
Aus der freien Hand ohne Stativ lassen
sich scharfe Bilder bis maximal 1/30 sec fotografieren, dann muss entweder
ein Blitz her oder ein Stativ.
Belichtungsmessung / Spot / Matrix
Um ein Foto richtig auszubelichten und
die Helligkeitsstufen im Bild richtig einzufangen sind unterschiedliche
Messverfahren möglich, nach denen der Belichtungsmesser der Kamera
arbeitet.
Bei der Spot-Messung wird nur ein kleiner
Punkt in Bildmitte gemessen
bei Motiven mit stark verschiedenen Helligkeiten
im Bild ist ein Messverfahren einer grösseren Bildfläche besser,
die Matrix-Messung
Belichtungsautomatik / Blendenautomat
/ Vollautomatik
Die Zeiten, in denen der Fotograf nach
Einmessung der Lichtverhältnisse mit seinem manuellen Belichtungsmesser
dann an seiner Kamera den Fokus, die richtige Blende und die erforderliche
Verschlusszeit einstellen musste sind vorbei. Moderne Kameras bieten heute
an, all diese Pflichten in der Vollautomatik zu erledigen.
Der fortgeschrittene und kreative Fototograf
weiss aber, dass manche Aufnahmen, wenn spezielle Bildeffekte erwünscht
sind, nicht der Vollautomatik überlassen werden können und z.B.
eine feste Verschlusszeit zur Steuerung der Bewegung oder eine bestimmte
Blende wegen der Tiefenschärfe notwendig ist. Dann schaltet man auf
Halbautomatik, also entweder auf Blendenautomatik oder auf Belichtungszeitautomatik.
Bildauflösung von Filmen / Digitalchip
der entscheidende Aspekt zur Auswahl erforderlichen
Bildauflösung ist die beabsichtigte Endgrösse, auf die ein Foto
oder Dia vergrössert oder abgezogen werden soll. Eine weitergehende
Vergrösserung führt zu unscharfen und unschönen Bildern
und ist im Nachhinein nicht mehr zu verbessern.
Formate und Grössen von (digitalen)
Fotoabzügen
an Hand der Tabelle von Auflösungsvermögen
des digitalen Bilderchips der Digitalkamera und den dazu von führenden
Herstellern der Fotoindustrie empfohlenen Grössen von Fotoabzügen
können Sie selbst entscheiden, welche Auflösung Ihre Digitalkamera
mindestens haben sollte. Unser persönliches Minimum sind 2 Mio Pixel.
Ob 8 Mio notwendig sind hängt von Ihren Ansprüchen ab, vielleicht
professionelle Bilder zu machen.
Lichtempfindlichkeit ASA 64/100/400
von den Kleinbildfilmen kennen wir die
gängigen Lichtempfindlichjkeiten, angegeben in DIN oder ASA. Je höher
die Lichtempfindlichkeit eines Film, desto weniger Licht ist notwendig
um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten, aber hochempfindliche Filme
sind in ihere Aufösung grobkörniger. Eine gängige mittere
Lichtempfindlichkeit ist 100 ASA / 21 DIN, auf die viele Digitalkameras
eingestellt sind. Das Phänomen der zunehmenden Grobkörnigkeit
des Bildes bei weniger Licht trifft auch auf die elektronischen Chips der
Digitalkameras zu.
Benötigtes Zubehör zur
Digitalfotografie
Akku, Netzteil, Blitz, Wechselobjektive,
Tasche, Stativ, Ersatzchip, Kartenleser, Kabel
Software zur
a) Bildbearbeitung, b) Archivierung, c)
Dateiumbenennung
(GIMP 2.0 und Irfanview, zusätzlich
SSS)
II.
Grundlagen digitale Bildbearbeitung
Farbtrennung CMY / Farbtiefe "true colour"
Dateitypen / Bildkompression JPG, GIF,
RAW,TIFF, BMP
Frage: was macht die Bildbearbeitunfgssoftware
mit meinem komprimierten Bild - sie macht es schlecht !
Eigenschaften von digitalen Biddateien
eine digitale Bilddatei besteht, ähnlich
wie ein Foto, aus einzelnen Bildpunkten, die Pixel genannt werden. Ein
Pixel erhält einen bestimmten Farbton, der je nach Farbtiefe unterschiedlich
fein abgestuft sein kann. Wenn ein Digitalbild eine hohe Auflösung
hat, also aus sehr vielen Bildpunkten besteht, wird die gesamte Datei immer
grösser und damit schwieriger in der Bearbeitung. Aus diesem Grund
sind verschiedene Verfahren der Bildverdichtung und Datenkompression entwickelt
worden, um Bilddateien wieder klein und gut handhabbar zu machen. Diese
Kompressionsverfahren haben leider alle ihre speziellen Fehler, die bei
der Kompression und Dekompression auftreten und sich bei jeder erneuten
Bearbeitung des Bildes durch ein Bildbearbeitungsprogramm verstärken.
Nur die Bearbeitung eines unkomprimierten
Bildes und Abspeicherung in einem unkomprimierten Bildformat kann damit
Kompressionsartefakte vermeiden.
Bildformate mit Kompressin sind: JPG,
GIF
Bildformate ohne Kompression sind TIFF,
RAW, BMP
Das Internet verträgt keine unkomprimierten,
grossen Bilddateien mit hoher Auflösung, hier können nur komprimierte
Bilder (JPG oder GIF) mit einer Auflösung von 72 DPI (Dots per Inch/Punkte
pro Zoll) verwendet werden. Bilder aus dem Internet lassen sich praktisch
nicht mehr vergrössern, das sie bereits in der geringsten Auflösung
vorliegen, diese wird durch das Auflösungsvermögen des Computer-Monitors
bestimmt (72 DPI), ein professioneller Drucker schafft aber 300 DPI, diese
Auflösung wird z.B. von wiss: Zeitschriften für Grafiken bei
Publikationen gefordert..
EXIF Header / Dateiinfos
in einer elektronischen Bilddatei sind
nicht nur die Bildpunkte selbst, sondern auch Informationen über das
Datum der Erstellung und Bearbeitung enthalten. Diese Zeitangaben
sind wichtig für organisatorische Belange und z.B.das richtige Sortieren
von Bilddateien.
Kontrast / Gradation
von der herkömmlichen Fototechnik
kennt man der Begriff Gradation, der ein Ausdruck ist für den Kontrastumfang,
oder die Helligkeitsabstufung, die ein Film oder Fotopapier in der Lage
ist wiederzugeben. Am oberen und unteren Ende fällt alles in strukturloses
Schwarz oder Weiss. Eine steile Gradation bedeutet einen "harten" Tonwertumfang
mit weniger Spielraum, eine flachere Gradation das Gegenteil, also ein
weich abgestuftes Bild, es besteht dann aber auch ein gerindgeres Risiko
von Strukturverlusten im Foto.
Ein möglichst grosser Kontrastumfang
ermöglicht ein besser feinstrukturiertes Bild, das immer noch im Nachhinein
auf eine harte Kontrastierung in der Bildbearbeitung verändert werden
kann.
Grundfunktionen der Bildbearbeitungssoftware
es sei an dieser Stelle nur kurz auf zwei
wichtige Aspekte der digitalen Bildbearbeitung eingegangen, die uns wichtig
erscheinen. Noch sehr viel mehr Begriffe und Manipulationsmöglichkeiten
am digitalen Bild sind verfügbar, aber von den Möglichkeiten
der Software und der dort verwendeten Nomenklatur abhängig.
Siehe dort.
Layer / Ebenen-Technik
ein wichtiger Aspekt und Unterschied zu
einem Malprogramm ist die Fähigkeit Ihrer Bildbearbeitungssoftware,
in Ebenen / Layern zu arbeiten, die übereinandergelegt das endgültige
Bild ergeben. Wenn man in Ebenen das Bild bearbeitet und diese Ebenen beim
Abspeichern als Arbeitskopie behalt, lassen sich Bearbeitungsschritte dann
später noch einmal korrigieren, ohne Ebenentechnik sonst nicht!
Bit-Grafik / Vektor Grafik
ein digitales Foto ist eine Bit-Grafik,
es besteht aus einzelnen Punkten.
eine Vektor-Grafik ist ein computer-technisch
erstelltes Bild, das aus Linien und Flächen besteht und frei in der
Grösse skaliert werden kann,
Beispiel: die Textbeschriftung in einer
Bildbearbeitung verwendet im Text-Layer meist eine Vektorgrafik für
die Beschriftung.
So, wir hoffen nun, unsere Erklärungen
helfen Ihnen ein wenig, sich im Dickicht der Begriffe zurechtzufinden.
Ihr
SkinScan-Team
[home]
mail:
info@skinscan.de |